Schamanismus

 

Was ist Schamanismus?

Diese Frage stellt sich jedem, der sich das erste Mal ernsthaft mit dieser Thematik auseinandersetzt. Spontan denken vielen Menschen indianische Medizinmänner oder sibirische Schamanen mit Trommel und aufwendigem Kostüm. Oder an Amazonas-Schamanen mit ihrem buntem Federschmuck auf halbnackter Haut.

Das Wort Schamane kommt aus dem tungusischen Wort "saman", dessen weitere Bedeutung umstritten ist. In dem Wort steckt die tungusische Wurzel "sa", die denken/ wissen bedeutet. In Deutschland ist das Wort Schamane als Lehnwort seit Ende des 17. Jahrhunderts bekannt.

Heute weiß man, dass Schamanismus überall auf der Welt seit sehr langer Zeit praktiziert wird, vermutlich schon seit 30.000 Jahren, oder länger. Die verschiedenen Formen des Schamanismus haben sich weltweit überwiegend unabhängig voneinander entwickelt. So gibt oder gab es traditionellen Schamanismus nicht nur in Sibirien, sondern auch im restlichen Asien, Indien, Australien, Polynesien inkl. Hawaii,  Süd- und Nordamerika und Afrika. Was hingegen kaum bekannt ist, dass es auch in Europa eine Form von Schamanismus gegeben hat. Leider ist der traditionelle Schamanismus in Europa allerdings so gut wie ausgestorben. Die Christianisierung und auch die Veränderungen der Lebensart haben dazu geführt. Einzig das Volk der Samen in Finnland hat sich den Schamanismus bis in die heutige Zeit ununterbrochen erhalten können.

In den verschiedenen Regionen der Welt hat sich der Schamanismus sehr unterschiedlich entwickelt. Er wurde und wird noch immer geprägt von der örtlichen Kultur, der Religion und den Erwartungen, den die Menschen an ihn haben.

Eines haben aber aller gemeinsam: Die Arbeit mit geistigen Wesenheiten in einem veränderten Bewusstseinszustand .

Es geht darum Informationen, Schutz oder Hilfe der geistigen Welt zu bekommen oder um zu erfahren wo sich z.B. welches Wild befindet, das Wetter zu beeinflussen, feindliche Gruppen frühzeitig zu erkennen und abzuwehren oder Heilung für erkrankte oder verletzte zu erreichen. Häufig müssen Besetzungen gelöst werden, verärgerte Ahnen besänftigt oder frisch verstorbene Mitglieder der Gemeinschaft in die andere Welt geleitet werden. Die Grenzen zur Religion und zur Magie sind dabei meist fließend.

 

In Europa weiß man relativ sicher von den keltischen Völkern, dass sie eine Form von Schamanismus praktiziert haben. Eine große Rolle spielte dort das erzählen und singen von Geschichten und das spielen bestimmter Musik durch die Barden. Vermutlich kannten die Druiden auch bewusstseinsverändernde Pflanzen und haben sie entsprechend genutzt. Heutzutage wird versucht dieses alte Wissen wiederzubeleben, was sich aber als sehr schwer herausstellt. Da es keine ununterbrochene Traditionslinie gibt, kann man sich nur auf die Archäologie und ein paar alte Überlieferungen, z.B. aus dem Volksbrauchtum, berufen. Die Kelten hatten ursprünglich keine Schriftkultur.

Ähnlich ist es mit den germanischen Völkern. Auch sie hatten eine Form von Schamanismus, von der nur wenig direkt überliefert ist. Es gibt Archäologische Fundstücke und einige wenige Überliefrungen. Man weiß dass die Völvas / Walas Schamanismus praktizierten. Die Völvas/Walas waren Seherin, Wahrsagerin (Spakona), Hexe, Zauberin (Seidkona/Galster), Prophetin und eben auch Schamanin. Sie waren sehr machtvoll und hatten hohes Ansehen. Im Gegensatz zu Männern die diese Dinge praktizierten. Es galt als schändlich für einen Mann, Magie z.B. im Kampf einzusetzen. Es gab sie aber trotzdem und man nannte sie Seidmadr/ Seidmann. In der nordischen Literatur finden sich allerdings Berichte über Krieger die von einem Tiergeist, Fyligia genannt (das Wort kommt von folgen), besessen waren und dadurch im Kampf übermenschschliche Fähigkeiten entwickelt haben. Man nannte diese Krieger Berserker, was soviel wie Bärenhäuten heißt. Es werden Tiere genannt, die auch heute noch klassische Krafttiere sind. Erwähnt werden: Adler, Wolf, Bär Luchs, Löwe und Drache. Im Gegensatz zu Seidr schien diese Art der Magie "statthaft" zu sein. 

Einzelne Elemente der alten schamanischen Kultur haben sich aber bis heute erhalten. Es gab immer Leute die "das zweite Gesicht" hatten, also so hellsichtig/ medial waren, dass sie geistige Wesen sehen konnten oder die Zukunft vorhersagten. In Norddeutschland gibt es dafür den Begriff "Spökenkieker"/ "Spokenkieker". Auch Seher, gab es immer. Heilkundige Frauen hat es ebenfalls zu allen Zeiten gegeben, allerdings hat die Hexenverfolgung im Mittelalter sie beinahe ausgerottet. Nur noch unter christlichem Gewand konnten alte Heilkünste ausgeübt werden. Hildegard von Bingen ist das beste Beispiel dafür. Vor der Christianisierung wäre sie wohl eine Völva gewesen. Ebenfalls bis heute haben sich das Handauflegen und das Besprechen (z.B. von Warzen) vor allem im ländlichen Gebiet überlebt. In Norddeutschland wird dieses "böten" genannt.

Heutzutage sind viele Leute dabei diese alten Methoden wieder zu beleben. Es gibt Geistheiler/innen die ihre Hände auflegen, Kartenleger/innen die Wahrsagen, moderne Hexen die eine Art Religion (Wicca) gegründet haben, es gibt freie Hexen, Magier /innen der unterschiedlichsten Ausrichtungen, und die Kräuterkunde, Naturheilkunde und auch die Steinheilkunde erfreuen sich größter Beliebtheit.

Und dann gibt es da noch die Menschen, die schamanisch, also mit veränderten Bewusstseinszuständen, mit geistigen Wesen arbeiten.

So wie mich.

Wie ich dazu kam lesen sie in "Mein Weg".

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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